Das Weinbaugebiet Mosel ist nicht gleich Riesling. Sicher, zwischen der Saarmündung und Koblenz, wo die Hänge am Fluss aus Schieferboden bestehen, dominiert der Riesling. Aber oberhalb der Saarmündung herrschen Kalkböden vor, die der Riesling nicht wirklich mag. Hier ist der Fluss übrigens auch Staatsgrenze; auf der linken Flussseite liegt Luxemburg.
Obermosel ist Elbling-Land. Elbling ist eine schon im Mittelalter nachweisbare Rebe, die möglicherweise schon zu Römerzeiten hier zu Hause war. Sie hat nahezu ausschließlich nur an der Obermosel überlebt, wo sie früher vor allem für die Sektindustrie angebaut wurde, die damit bessere Markensekte aufpeppt. Aber auch hier gibt es nur noch 540 ha. Dem Elbling kann man nur schwer hohe Mostgewichte entlocken, eigentlich genau das, was viele Weißweinfreunde suchen, nämlich schlank-frische Weine mit manierlichem Alkoholgehalt.
Das Weingut von Matthias Dostert und Tochter Carina Curman, studierte Önologin, liegt in Nittel, mitten im Elbling-Land. Kein Wunder, dass der Betrieb auf diese Rebe spezialisiert ist. Kernstück des Sortiments ist der Elbling Liter trocken. Der fällt Jahr für Jahr geradezu unverschämt frisch und fluffig aus, der klassische Schoppenwein, bei dem man sich vor der leeren Flasche fragt, wieso in der Literflasche so wenig drin ist.
Neben dem Elbling werden hier auch diverse Burgunder-Sorten kultiviert, klar, Kalkböden sind nunmal Burgunderböden und Rivaner, aus dem das Weingut fein-filigrane Weine macht.
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